Don Camillo und Peppone
Anlässlich seines 75. Geburtstages lud die 1. Vorsitzende des CVJM Altdorf Ulla Alexander-Franz die „Dornerei“ nach Altdorf ein. Der Puppenspieler Markus Dorner spielte das Stück alleine und beherrschte seine Puppen, die Technik, den Ton, … perfekt.
Einleitend zeigte Markus Dorner die beiden populären Streithähne im Himmel, was dem Stück den Anstrich eines alten Märchens verlieh. Ein Märchen, das immer wieder von vorne beginnen könnte, weil seine Figuren unveränderliche Charaktere sind. Doch auch wenn Don Camillo den selig Gutgläubigen das himmlische Paradies versprach, während Peppone den Kampf für den Himmel auf Erden und gegen Kirche und Kapital propagierte, so sind die zwei Widersacher doch aus demselben Holz geschnitzt. Mit feinem Gespür für hintersinnigen Humor präsentiert der Puppenspieler die beiden, trotz ihres Starrsinns überaus sympathisch. Don Camillo erwies sich als ein mit allen (Weih-)Wassern gewaschener Gottesmann, clever, gewitzt und irdischen Genüssen durchaus zugeneigt. Nicht weniger trickreich agierte Kommunist Peppone, der sich für seine Wiederwahl zum Bürgermeister sogar himmlischen Beistand zunutze machte. Der Inszenierung unter Regie von Tristan Vogt kam spürbar zugute, dass sie mit der bekannten filmischen Umsetzung der Erzählungen und Romane von Giovannino Guareschi allenfalls liebäugelte, dabei aber eigene und originelle Wege einschlug. Sehr schön war zudem, dass Markus Dorner den Pfarrer der ev. Kirchengemeinde Bernd Popp und den Bürgermeister Martin Tabor gekonnt in sein Stück mit einbezog. Beide prominente Persönlichkeiten agierten mit Humor und spielten gerne mit. Das bewegte dichte Szenenspiel vor der Dorfkulisse Pulcinellas (Bühne und Figuren: Ralf Wagner) griff im rhythmischen Spielfluss auch weniger bekannte Episoden aus den Büchern auf. Viel zu schnell verging die Zeit und das Publikum spendete viel Applaus.